Wie kann eine ‘OER-Klappe’ viele OER-Herausforderungen auf einen Schlag lösen?

Mehr OER lautet die Devise – alles für die Demokratisierung der Bildung. Die ersten Schritte sind längst gemacht, doch es müssen noch ein paar Stellschrauben gedreht werden. Beispielsweise die Verbesserung der Auffindbarkeit, die Qualitätssicherung und die Rechtssicherheit. Also: Wer, macht was, mit wem, wie gut? Und wer bezahlt das? In dieser Lektion geht es um ein Modell, das eine Antwort auf diese Fragen sein kann.

❗️Die wichtigsten Punkte auf einen Blick❗️

✅ Die OER-Redakteure einer ‘OER-Babyklappe’ kümmern sich um:
Auffindbarkeit
Qualitätssicherung
Metadaten
Lizenzierung
Rechtssicherheit

📝 Aufgabe zum Weiterdenken

Überlege dir, wie sich dieses Modell konkret umsetzen lässt. Knüpfe mit deinen Überlegungen an die Idee aus dem Video, formuliere Bedenken, gebe weitere Ideen mit hinein oder präsentiere eine ganz eigene Idee, wie sich die Qualität von OER verbessern lässt.

👇 Hinterlasse deine Gedanken gerne als Kommentar unter diesem Beitrag.👇

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3 Comments
  1. Ich bin aus alter Gewohnheit auch nach Verlagerung meines beruflichen Schwerpunktes vom Journalismus in den Schuldienst ständig auf der Suche nach einem neuen Blickwinkel, unter dem ich neues Material entwickele, aber auch vorhandenes unter die Lupe nehme und bearbeite oder ersetze.
    In Lehrertauschbörsen gab es eine Reihe spannender Anregungen, problematisch ist aber die schwankende Qualität, das oft erst nach längerer Prüfung ersichtliche Anforderungsniveau und das Dilemma, vor das einen Glanzstunden stellen, wenn es sich um Einzelstücke handelt, die sich nur schwer in eine eigene Reihe einpassen lassen.

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  2. Für mich geht das vorgestellte Konzept OER-Klappe zu viel vom Ziel eines fertigen “qualitätsgesicherten” Materials aus. Natürlich gilt: Arbeit mit OER soll die Qualität von Bildung und Unterricht verbessern. Aber hier bin ich der Meinung, dass der Weg das Ziel ist:

    Erste Schritte: (In die Klappe geben)
    Die Qualität und der Inhalt des erstellten Materials sind abhängig von den Kompetenzen des Erstellers, dem spezifischen Unterrichtskontext(!), für den die Materialien bestimmt sind und von der Qualität der Ausgangsmaterialien, die als OER zu Verfügung stehen.

    Weiter Schritte (der “Weg”):
    Daraus ergibt sich eine Verwertungskette, bei der sich das Produkt ständig verändert (nicht unbedingt verbessert, da neue Unterrichtskontexte andere Antworten erfordern, die nicht unbedingt besser sein müssen). Im Mittelpunkt dieses Prozesses stehen die Lehrpersonen als Akteure der Veränderung (wenn sie das Material adaptieren und möglicherweise als OER weiterveröffentlichen), aber auch diejenigen, die „nur“ die Materialien um/einsetzen.
    Veränderung/Anpassung sollte aber das Ziel sein, denn nicht nur im DaF-Bereich ist es notwendig, sprachliche Fehler zu korrigieren, das Material der Lernergruppe (Lerngewohnheiten, Lernkultur, Vorwissen, Lerntypen) anzupassen und zu aktualisieren (“kulturelles Lernen).

    Begründung ist mein “Lehrerbild”:
    (Gute) Lehrer sind fachlich und methodisch so ausgebildet, dass sie gute von weniger guten/geeigneten Unterrichtsmaterialien, Ideen, Methoden unterscheiden können. Sie wissen auch, dass man dabei Fehler machen kann und dass sie daraus lernen können und werden. Sie setzen Materialien nicht unreflektiert ein. Das gilt auch für die Nachbereitung.

    Ergebnisse:
    Die Freiheit des Anpassungsprozesses von OER Materialien, hat nicht nur das Potential, Unterricht zu optimieren, in dem er zum Beispiel gezielter den unterschiedlichen Bedarf der Lernenden berücksichtigt, sondern fördert die Entwicklung einer professionellen Lehrperson durch aktive Auseinandersetzung mit dem eigenen Unterricht und dem Unterricht anderer, durch die Erweiterung des professionellen Horizonts und den Zuwachs an Wissen über das eigene Fach hinaus, durch Austausch und ständige Weiterbildung.

    “Auf den Lehrer kommt es an.”
    “Auf den Lehrer kommt es an, wie er mit OER umgeht.” 😉

    Es müssen also Gelegenheiten, vielleicht auch in Form einer OER-(Sammel)-Klappe, geboten werden, Material in unterschiedlichen Varianten zu bewerten und diese Bewertungen müssen aussagekräftig sein. Ideal wäre es auch, wenn diese Bewertungen den Austausch zwischen den Lehrenden fördern würden. Das können kurze Erfahrungsberichte sein bis hin zu komplexeren Reflexionen im Sinne der Aktionsforschung.
    Das Internet bietet diese Möglichkeiten.
    Auch wenn es dahin noch ein weiter Weg ist, ist es nicht unmöglich.

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  3. Meiner Meinung nach ist die OER-Klappe eine sehr gute Möglichkeit der Qualitätssicherung.
    In meiner Lehrveranstaltung versuche ich bereits einen Schritt eher anzusetzen, indem ich angehende LehrerInnen im Rahmen des Studiums für das Erstellen von OER sensibilisiere, sodass sie selbstständig eigene freie Bildungsmaterialien in Kleingruppen zu ausgewählten Themen erstellen. Die angehenden LehrerInnen lernen zunächst die wichtigen Grundlagen im Zusammenhang mit OER kennen.
    In den Kleingruppen können verschiedene Aufgaben übernommen werden (Kreative Gestaltung, Inhaltliche Expertise). Es folgt eine intensive Erarbeitungsphase, in der sich sowohl die fachwissenschaftlichen Inhalte angeeignet werden, als auch Bild- und Tonmaterialien unter freien Lizenzen gesucht bzw. selbstständig erstellt werden. Im Sinne eines Peer-Review-Verfahrens erhalten die Kleingruppen vor dem Erstellen des Materials eine Rückmeldung zu ihrem Skript, auf dessen Grundlage sie zuletzt das freie Bildungsmaterial erstellen, wozu sie in der Präsentationsphase letztlich Rückmeldung von allen SeminarteilnehmerInnen erhalten.
    Auch wenn dieses reflektierte Erstellen von freien Bildungsmaterialien sehr zeitaufwändig ist, werden hierbei zahlreiche fach- und mediendidaktischer Fähig- und Fertigkeiten vermittelt, die langfristig – durch mehr Sicherheit im Umgang mit den verschiedenen Lizenzen – hoffentlich dazu beitragen, dass anspruchsvolle Bildungsmaterialien ganz selbstverständlich für den Unterricht erstellt, verwendet, geteilt und individuell angepasst werden.
    Bezogen auf die OER-Klappe würde dieses Vorgehen auch dazu beitragen, dass der Aufwand der OER-Redakteure minimiert werden bzw. – wie im vorherigen Beitrag vorgeschlagen – durch ein Bewertungssystem unterstützt/ersetzt werden könnte.

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